Aktuell lassen sich drei wesentliche Faktoren bzw. Treiber ausmachen, die Auswirkungen auf die Kompetenzen der Zukunft haben. Allen voran ist das Thema Digitalisierung zu nennen, welche trotz Beschleunigung durch die Pandemie noch immer erst am Anfang steht und somit das beherrschende Thema der kommenden Jahre bleibt.
Des Weiteren steht die Komplexität der (Arbeits-)welt im Fokus, die, damit ist zumindest zu rechnen, in Zukunft weiter zunimmt. Und nicht zuletzt das Thema Agilität, welche als Antwort auf die beiden vorangegangenen Themen verstanden werden kann und sowohl an die Anforderungen an Führungskräfte als auch an Mitarbeitende entsprechende Ansprüche stellt.
Eine zusätzliche Herausforderung, die im Hinblick auf die Kompetenzen der Zukunft von Bedeutung ist, ist der schon heute deutlich spürbare Fachkräftemangel. So wird es für Organisationen, egal ob in der Privatwirtschaft oder staatlich, immer schwieriger, fehlendes Know-how am Markt zu rekrutieren. Die Antwort kann somit nur eine kontinuierliche und strategische Aus- und Fortbildung der vorhandenen Mitarbeitenden sein, die damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor wird. Für dieses lebenslange Lernen braucht es die entsprechende Fähigkeit und Motivation der Arbeitskräfte.
Auf Grundlage dieser Überlegungen lassen sich einige Kompetenzen ableiten, denen in der (nahen) Zukunft eine stärkere Bedeutung zukommen wird. Dies wird unserer Ansicht nach jedoch nicht dazu führen, dass Kompetenzfelder, die in der Vergangenheit einen hohen Einfluss auf beruflichen Erfolg hatten, von diesen gänzlich abgelöst werden. Eher wird es einerseits zu einer Ergänzung durch weitere Kompetenzanforderungen kommen (müssen). Andererseits werden bestimmte Skills in ihrer Bedeutung für beruflichen Erfolg gewinnen, andere dagegen vielleicht an Bedeutung und Einfluss einbüßen.
Wir sind überzeugt, dass dieses Setting auch in Zukunft eine maßgebliche Rolle für beruflichen Erfolg spielen wird – inhaltlich angereichert durch die ein oder andere Ergänzung aufgrund der weiter oben beschriebenen Einflüsse. Hierauf deutet auch eine von uns bereits im Jahr 2019 durchgeführte Befragung unter zufällig ausgewählten HR-Verantwortlichen (n=126) hin. Bei einer vorgegebenen Auswahl an Kompetenzen (Mehrfachauswahl möglich) zeigte sich, dass „Soziale Intelligenz/Empathie“ (60 %), „Situative Anpassungsfähigkeit“ (47 %) sowie „Teamwork/Kollaboration“ (46 %) die höchsten Werte im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Zukunft erhielten. „Digitalkompetenz“ (38 %) folgte – mit Abstand – erst an vierter Stelle.
- „Klassische“ Kompetenzen spielen auch in Zukunft eine maßgebliche Rolle für den beruflichen Erfolg und werden sich – auf absehbare Zeit – auch in einem zukünftigen Kompetenz-Set wiederfinden.
- Aufgrund der Anforderungen durch die Digitalisierung, Komplexität sowie Agilität verändert sich jedoch einerseits die Gewichtung bisheriger Anforderungen und Fähigkeiten. Andererseits bedarf es der Ergänzung um weitere bzw. neue
(Zukunfts-)Kompetenzen. - Arbeitgeber müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Mitarbeitende und Führungskräfte in all diesen Kompetenzen kontinuierlich weiterentwickeln und in ihrer Fähigkeit, mit Veränderungen erfolgreich umzugehen, weiter wachsen können.