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How can we make businesses more beautiful? What is the meaning of concrete love?

Was für eine unglaubliche Reise!
Unheimlich dankbar, tief berührt, eng verbunden, offen, verletzlich, nachdenklich, begeistert, inspiriert, aufgeladen, erschöpft, glücklich… das ist nur ein Ausschnitt meiner Gefühlslandschaft nach vier Tagen Gathering mit dem House of Beautiful Business in Lissabon.

„CONCRETE LOVE“ ein cooles, irritierendes und sehr mutiges Motto für eine Business-Konferenz. Wobei schon das Wort Konferenz bei Weitem nicht das trifft, was ich erleben durfte. Eine hoch professionelle, sehr fein komponierte, bis in die kleinsten Details stimmige echt hybride Veranstaltung, ja Show, die wie keine andere auf multiplen Ebenen alle Sinne und den Geist geöffnet und stimuliert hat.

“Can we use this time to fundamentally reimagine, how business operates in society; how organizations run, how we work and what role our work plays in making life more beautiful?”

In 5 Acts haben wir diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven, sogar Sphären, betrachtet, diskutiert, erfahren und auch getanzt.

Die Themen und die „Speaker“ allesamt super inspirierend, hoch professionell, absolut relevant und diverser als Frau es sich kaum vorstellen kann. Das hat mich weit aus meiner Blase heraus in komplett andere Denkwelten katapultiert. „Warum habe ich keine NFTs, was habe ich da verpasst? What the hell is „metaverse“, echt noch nie gehört. Ach klar, das muss ja mehr sein als facebook, auch wenn sie jetzt so ähnlich heissen…“

Aber vor Allem die Kombination und Komposition der Themenwelten beeindruckt mich. Mutig, herausfordernd, irritierend und so fantastisch. Allein der erste Act komplett im Dunkeln und u.A. mit Susan Cain (Quiet) als Impulsgeberin hat bei mir dazu geführt, mich in einer Gruppe von hunderten, mir völlig fremden Menschen, zu entspannen und mein introvertiertes Quiet-Ich einfach okay zu finden. Kein Druck möglichst viele Netzwerkkontakte zu sammeln, Menschen kennenzulernen, etwa Ideen und Themen zu platzieren, sondern einfach sein zu können, offen, neugierig, unsicher, verletzlich, ausgelassen in der Gruppe tanzend und manchmal still und allein in einer Ecke dem wunderbaren House Streicherquartett lauschend. Auf ganz wundersame Weise und ohne Anstrengung habe ich nach den vier Tagen dann doch das Gefühl fast alle anderen „beautiful people“ kennengelernt zu haben und erfahre von vielen, dass auch sie eigentlich „Quiet“ sind.

Gemeinsam lernen wir z.B. von Duff McDonald, dass wir uns selber kitzeln können (tickle yourself), wagen einen Ausflug in das Feld der „intersectional AI“ (grossartig!!!: Jessica de Jesus de Pinho Pinhal), erfahren, dass wir schon längst von Aliens auf der Erde besucht wurden (Extraterrestrial Life, Avi Loeb), bewundern, was eine Gruppe durchgeknallter Künstler Großartiges geschaffen hat (Otherworlds, Meow Wolf) und bekommen Insights, wie auf Hawaii bereits das Leben auf Mond und Mars simuliert und trainiert wird (Interplanetary settlements, Michaela Musilova).

Und dann drängen wir uns in der Pause mit mehr als 100 Menschen in den „Tunnel of Love“ in dem Alejandra Welsh die eigentlich auf 30 Menschen limitierte Session „A sex education“ anbietet. Bei so viel Umbruch, Chaos, Unberechenbarkeit und Unsicherheit in der Welt ist es dann beruhigend, dass manche Sachen doch stabil und berechenbar bleiben: „Sex Sells“ ;-).

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Der Tiefpunkt ist erreicht, als so viele schlaue, einflussreiche, ambitionierte, talentierte und erfahrene Menschen (darunter eine Menge Leadership Trainerinnen / Coaches, Moderatorinnen, Organisationsberater, etc.) an einer Challenge scheitern, die uns ein 8-jähriges Mädchen aus Südafrika stellt. Sie wettet, dass wir es nicht schaffen innerhalb von 45 Minuten als Gruppe mit einem konkreten Ergebnis auf die Bühne zu treten. Traurig, aber wahr, wir haben es nicht geschafft. Nicht, dass es an Ideen gemangelt hätte. Wir scheitern an der Selbstorganisation. Wir kommen einfach nicht zu EINEM KONKRETEN ERGEBNIS.

Das frustriert mich, lässt mich meinen eigenen Beitrag kritisch reflektieren (so habe ich diese Muster doch schon zig-fach in Führungstrainings erlebt, ich habe es kommen sehen… warum habe ich nicht eingegriffen? Fehlte mir der Mut? Aber hätte ich überhaupt etwas bewirken können?…) und stimmt mich mehr als nachdenklich. Wenn wir das nicht schaffen. Wie sollen dann ganze Nationen ihre Egos und Interessen in die Tasche stecken und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und jenseits von Bekenntnissen und guten Vorsätzen auch zu konkreten Ergebnissen kommen????

Fundamentale Umbrüche passieren gerade überall auf der Welt. In allen Sektoren, Ländern, Organisationen, Gesellschaften, in der physischen wie der virtuellen Realität… und wir sind mittendrin. Der der Versuch in diese Kräfte eine Ordnung zu bringen, mit den Orientierungsmustern die wir kennen und die uns Sicherheit geben, wird nicht gelingen und kann nicht gelingen. Davon bin ich überzeugt. Wir können das Geschehen nicht steuern, kontrollieren, managen, orchestrieren, kanalisieren, etc. Die Welle ist zu groß und mächtig. Gleichzeitig bedrohlich / zerstörerisch / gewaltig und wunderschön / kraftvoll / reinigend/ erneuernd. Wir können dem nur begegnen, indem wir die Stabilität in uns selbst finden und entwickeln. Und aus dieser Stabilität und Verbundenheit mit uns selbst dann eine Flexibilität entwickeln, mit der wir auf den Wellen reiten, die wir nicht kontrollieren aber durchaus genießen können.

Meinen Hebel für den Beitrag, den ich in diesem Kontext leisten kann und möchte, habe ich in den Überlegungen von Jessica Orkin & Dr. Angel Acosta gefunden. Sie sagen:

“Just as bias and inequity can built in to our institutions and organizations, so too can love. It is a choice and a design challenge. And it starts with connecting to our own humanity.”

Challenge accepted! Human Business Design ist das, was wir bei HRpepper täglich tun und lieben und da können und werden wir ansetzen.

Tausend Dank an Tim Leberecht, Till Grusche, Monika Jiang & the House of Beautiful Business Team für dieses außergewöhnliche Erlebnis, was ihr uns geschenkt habt!

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