Talententwicklung neu denken: Talent Innovation Day 2024

Talententwicklung

Wie gestaltet sich die Zukunft der Talententwicklung in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Talent Innovation Days, den HRpepper ausgerichtet hat. In einem exklusiven Kreis aus HR-Expert:innen großer Unternehmen und innovativer Player wurde in den HRpepper Räumlichkeiten in Berlin-Kreuzberg intensiv diskutiert, analysiert und visionär in die Zukunft geblickt.

Neue Wege der Talententwicklung: Perspektiven & Impulse

Von Bayer über Unilever bis hin zu innovativen HR-Tech-Unternehmen wie Eightfold und TalentsConnect – die Teilnehmenden brachten vielfältige Perspektiven ein. Dabei kristallisierten sich zentrale Erkenntnisse heraus, die einen Paradigmenwechsel in der Talentstrategie verdeutlichen:

  1. Datenbasierte Talententwicklung: Von Intuition zu Insights
    Datenbasierte Entscheidungen ersetzen zunehmend intuitive Annahmen. Die Möglichkeiten von KI und People Analytics ermöglichen präzisere Talent-Prognosen, individuellere Pfade für die Talententwicklung sowie strategische Workforce-Planung. Doch Daten allein reichen nicht – sie müssen in einen unternehmerischen Kontext gesetzt und von HR mit einem klaren Wertekompass interpretiert werden.

  2. Selbstverantwortung stärken: Bottom-up in der Talententwicklung
    Die Zeiten des Top-down-gesteuerten Talentmanagements sind vorbei. Statt zentraler Steuerung rückt die Selbstverantwortung von Mitarbeitenden in den Vordergrund. Organisationen müssen Strukturen schaffen, die Transparenz, Flexibilität und selbstbestimmtes Wachstum fördern – und gleichzeitig die Ambiguität aushalten, die mit diesem Ansatz einhergeht.

  3. HR als Enabler: Neue Rollen in der Talententwicklung
    HR muss mehr sein als nur ein administrativer Begleiter. Die Rolle wandelt sich zum strategischen Navigator, der den Rahmen für eigenverantwortliche Talententwicklung setzt, und zum Challenger, der sicherstellt, dass dieser Rahmen nicht nur existiert, sondern auch konsequent genutzt wird. Hierbei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Begleitung und Befähigung.

Ist „Talentmanagement“ überholt? Neue Ansätze der Talententwicklung

Eine spannende Frage, die in den Diskussionen aufkam: Ist das klassische Verständnis von „Talentmanagement“ noch zeitgemäß? Die Terminologie suggeriert Kontrolle und Steuerung – doch der Trend geht in Richtung Demokratisierung und Selbstorganisation. Organisationen setzen verstärkt auf selbstorganisierte Teams, Führungskräfte agieren zunehmend als Coaches und Entscheidungsprozesse werden dezentralisiert.

Konsequent weitergedacht bedeutet das: Auch die Talententwicklung muss sich diesen Prinzipien anpassen. Der Fokus verlagert sich weg von starren Entwicklungspfaden hin zu maximaler Transparenz, Flexibilität und individueller Förderung. Vielleicht braucht Talentmanagement also einen neuen Namen – einen, der den Wandel von Kontrolle zu Befähigung besser reflektiert.

Praxisbeispiel: Bayer zeigt neue Wege der Talententwicklung mit Dynamic Shared Ownership

Ein inspirierendes Beispiel lieferte Bayer mit seinem neuen Organisationsmodell „Dynamic Shared Ownership“ (DSO). Hier werden 95 % aller Entscheidungen dorthin verlagert, wo die Arbeit tatsächlich geschieht – in die Teams. Das Ziel: Bürokratie abbauen, Agilität fördern und Innovationskraft steigern.

Das hat auch weitreichende Konsequenzen für die Talententwicklung. Anstatt Talente nach starren Kriterien zu „managen“, wird der Fokus auf Talent Flow gelegt – eine dynamische Bewegung von Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten, die sich an den Bedürfnissen des Marktes und der individuellen Talententwicklung orientiert.

Fazit: Die Zukunft der Talententwicklung ist agil, datengetrieben und menschenzentriert

Der Talent Innovation Day hat deutlich gemacht: Die Art und Weise, wie wir Talenteentwicklung und -förderung denken und umsetzen, steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Daten sind das neue Fundament, Eigenverantwortung das neue Prinzip und HR die neue Navigationsinstanz. Wer jetzt in moderne, flexible und transparente Talentstrategien investiert, wird die Zukunft der Arbeit aktiv mitgestalten.

Die Diskussion ist hier nicht zu Ende. Wer sich tiefergehend mit den Erkenntnissen auseinandersetzen möchte und aktiv die Zukunft der Talententwicklung anpacken möchte, kann sich jederzeit mit den Expert:innen von HRpepper austauschen.

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